Aber der Engel des Herrn tat in der Nacht
die Türen des Gefängnisses auf …
Apostelgeschichte 5,19-20
Der Engel –
er öffnet die Türen in mir,
die heillos verschlossenen.
Seine Schlüssel sind Liebe und finden die Angst.
In der Nacht, wenn ich nicht weiß, wo ich bin,
abwesend von mir
in der Traurigkeit meines Traums,
kommt er, schließt auf.
Türen fallen auseinander
wie Blütenkelche am Morgen.
Sie geben frei das in Angst Gebundene,
das Schlafende, sich selbst nicht Bekannte.
Sie geben frei das Gesicht, die Hände, die Füße –
den Umriss des Lebens.
Herausgeführt-Werden trotz aufgetaner Tür
ist Barmherzigkeit.
Ich will mich ihr überlassen.
Sie ist warm, sie ist nah, sie ist
Hingehen –
Auftreten –
Reden – Worte des Lebens.
Nicht Traum ist es, nicht Zerfall
oder Aufprall von Gedanken.
Worte des Lebens sind Raum,
aufgebrochen in mir – für mich –
und durch mich den andern.
HERR, HIER BIN ICH. SENDE DEN ENGEL.