Text des Monats
Juni

In der Kirche geht es um das Entstehen von
„Auferstehungszellen“.
Sie tragen das Reich Gottes hinein
in Kirche und Welt.
Solche lebendigen Gemeinschaften gleichen
einem Tee-Ei im Teekessel. Es teilt dem Tee-
wasser den Geschmack und die Kraft des Tees
mit und gibt ihm Färbung. Ein Tee-Ei, von dem
kein Geschmack ausgeht, ist unnütz, das kann
man wegwerfen. Bei manchen Tee-Eiern sind
auch die Poren verstopft, da geht dann nichts
durch.
Wenn man ein Tee-Ei in einen Teekessel hängt,
muss man etwas Geduld haben. Man muss es
erst ziehen lassen. Es braucht seine Zeit, ehe das
Tee-Ei seinen Inhalt dem Teewasser
mitteilen kann.
Entwicklungen brauchen Zeit

Walter Hümmer (1909 – 1972)

Dieser Text des Monats stammt aus

Leise und ganz nah

Leise und ganz nah (Seite 164)
ISBN 978-3-928745-31-4