Meditation und Stille
[…] Meditation will der schöpferische Raum sein, in dem uns Gott segnend und liebend begegnet, in dem das Wort in uns Gestalt gewinnt, Wirklichkeit wird. Meditation will erlebt sein als ein einfältiges Dürfen: "Ich danke Dir, dass Du in mir bist und ich in Dir.“ Gott füllt mich aus, ich bin in Ihm geborgen. Wenn ich die Augen schließe, wenn ich vor Gott still bin, bin ich hineingenommen in den Raum eines lichten Dunkels. Hier kann ich eins mit Ihm sein, mit Ihm leben. Das sind Augenblicke, Ewigkeiten, in denen alles in mir zur Ruhe kommt mitten im täglichen Auf und Ab. Das Leben wird darin unendlich erfüllt.
Stille ist die Voraussetzung zu aller Meditation. Mitten in aller Betriebsamkeit können wir nur still werden, wenn es in uns selbst still ist. – Wird hier nicht unser Unvermögen deutlich? Wir sind so stark mit uns selbst beschäftigt, dass wir nicht hören können. Sorgen und Schuld wirken in uns eine Unruhe, die unser Leben belastet. – Aller Stille voraus geht die totale Entspannung: Sich ganz fallen lassen und die Dinge des Alltags Gott übergeben, unsere Sorgen und Nöte loslassen und unsere Schuld hineinverlieren in Seine Barmherzigkeit.
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